Wir in Pissau haben unsere eigene Sonnwende
Nämlich jetzt. Am Samstag. Leider und ausnahmsweise bin ich nicht da. Viel Spaß bei der gemeinsamen Bierumwandlung!
Nämlich jetzt. Am Samstag. Leider und ausnahmsweise bin ich nicht da. Viel Spaß bei der gemeinsamen Bierumwandlung!
Ich nutze schon lange Garmin GPS, aktuell das Gpsmap 60csx, es ist robust, wasserdicht, lässt sich beim Wandern, Radeln, im Auto und auf dem Motorrad gut verwenden. Damit sammle ich Waypoints von interessanten Orten, route mich unterwegs durch die Gegend, stöbere in der Landschaft rum, messe meine maximale Geschwindigkeit bei Skifahrten usw usf.
Interessant an dieser Geräteklasse ist, dass man damit mittlerweile hervorragend mit Open Source und Linux arbeiten kann. Hier beschreibe ich mal kurz in Stichpunkten meine Arbeitsweise mit dem Gerät und dem Computer unter Ubuntu Linux.
Damit das Gpsmap 60csx von (in meinem Fall Ubuntu) Linux richtig erkannt wird, benötigen wir eine Datei /etc/udev/rules.d/51-garmin.rules, in der exakt eine Zeile steht:
SYSFS{idVendor}=="091e", SYSFS{idProduct}=="0003", MODE="0666"
Für das Gpsmap 60csx müssen keine Karten gekauft werden, für Deutschland und Europa verwende ich die Openstreetmap Karten von Computerteddy, sie werden nach dem Download per USB in das GPS überspielt, in das Verzeichnis /garmin und mit dem Dateinamen gmapsupp.img. Genaueres bitte bei Computerteddy nachlesen. Das Laden dauert vergleichsweise lange, das GPS hat USB 1.0, darum etwas Geduld mitbringen. Die Europakarte mit 2,3 GB braucht etwa 3,5 -4 Stunden, bis sie übertragen ist. So etwas lasse ich den Rechner daher über Nacht erledigen.
Diese Karten sind teilweise routingfähig und auch wenn mich damit das GPS schon mal mit meinem Motorrad über einen Kinderspielplatz geroutet hat, funktioniert das im Allgemeinen einigermaßen, darauf verlassen würde ich mich aber nicht. Wer ein typisches Navi benötigt zum nicht-mehr-selber-Denken-müssen, braucht eh andere Gerätschaft. Die selben Karten verwende ich in QLandkarte GT, um da meine Tracks zu bearbeiten.
Tracks benutze ich eigentlich nur, um eine Reise am Computer zu planen und anschließend im GPS abzuladen. Der für mich und dafür geeignetste Workflow ist folgender:
Die Reise selbst plane ich zuerst mal in Google Maps. Google Maps macht hervorragende Routenvorschläge und die Oberfläche macht es sehr einfach, die Route mit der Maus zu verschieben und anzupassen.
Und dann kommt da GMapToGPX zum Einsatz:
GMapToGPX ist ein Javascript im Web, dessen URL im Browser als Lesezeichen abgespeichert werden kann und einfach aufgerufen werden kann, wenn man gerade auf der Google Map seine Route geplant hat. Es konvertiert die Route in einen XML-Textbrei, der kopiert und mit einem Texteditor als .gpx-Datei abgelegt werden kann.
Diese GPX-Datei, nennen wir sie neunburg-schwandorf.gpx, öffne ich nun mit QLandkarte GT, und zwar mit Datei->Geodaten laden. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden hatte, wie man den nun in QLandkarte GT daraus entstandenen Track passend für das GPS editiert. Im GPS darf ein Track maximal 500 Punkte haben. Ist der Track größer, kann man zuerst mal die Anzahl der Trackpunkte verringern. In der Trackansicht Rechtsklick auf den Track und Filter auswählen. Dann Distanz zum vorigen Punkt weniger als auswählen und eine passende Entfernung auswählen und Ok klicken. Dadurch werden alle Trackpunkte gefiltert, die zu nahe beieinander liegen. Nun kann mit Rechtsklick auf den Track im Trackfenster Bearbeiten aufgerufen werden und im Bearbeitungsfenster entferne versteckte Trackpunkte angewendet werden. Das Spiel wiederholt man so lange mit wachsenden Filter-Entfernungen, bis der Track weniger als 500 Punkte umfasst.
Nun möchte man gerne noch per Hand ein paar Trackpunkte an entscheidenden Stellen zurechtrücken, aber ein Track lässt sich in QLandkarte GT nicht einfach so editieren. Die Lösung ist, aus dem Track ein Overlay zu generieren, dessen Punkte nun passend mit der Maus zu bearbeiten (verschieben, löschen, hinzufügen) und schließlich aus dem Overlay wiederum einen nun korrigierten Track zu erstellen.
Der fertige und im Trackfenster markierte Track kann dann mit F9 auf das per USB angeschlossene GPS hochgeladen werden.
Es mag so aussehen, als seien die beschriebenen Vorgänge reichlich kompliziert, aber in der Realität plant und erstellt man mit etwas Übung auf diese Weise eine Tagesreise als Track etwa in einer Viertelstunde. Es ist also ziemlich einfach, hat man erst einmal die Grundzüge begriffen. Auf längeren Motorradreisen habe ich einen kleinen Thinkpad im Koffer dabei, mit dem ich überall online gehen und auch mal schnell die Planung ändern kann. Trotz der ganzen Technikspielerei verzichte ich aber nicht auf papierenes Kartenmaterial, weil wenn hoch in der französischen Alpen mal der GPS den Geist aufgibt, steht man sonst reichlich blöd da.