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Archiv für die Kategorie ‘Netzfreiheit’

Wirklich beängstigende Meldungen heute …

1. April 2012 Keine Kommentare

SPD will Cookies strenger regulieren

26. Januar 2012 Keine Kommentare

Schöner Kommentar von FrogmasterL zu dem Artikel auf heise.de:

Browser: GET /index.php

Server: Hm,kenn ich den Kerl? Mal schauen:
der heisst proxy.example.com, Cookies hat er keine. Na, ich liefer
mal die Seite aus.

PHP: Huch, der hat das Cookieformular noch gar nicht ausgefüllt, na
dann pack ich mal das passende Template in den Inhaltsbereich.

Browser: GET /index.php?cookie=no

Server: Hm,kenn ich den Kerl? Mal schauen:
der heisst proxy.example.com, Cookies hat er keine. Na, ich liefer
mal die Seite aus.

PHP: Ah, er will keine Cookies haben, dann speicher ich das mal in
der Sessi…ach ne, in der Datenbank und zeig ihm die Startseite.

Browser: GET /index.php?page=2

Server: Hm,kenn ich den Kerl? Mal schauen:
der heisst proxy.example.com, Cookies hat er keine. Na, ich liefer
mal die Seite aus.

PHP: Huch, der hat das Cookieformular noch gar nicht ausgefüllt, na
dann pack ich mal das passende Template in den Inhaltsbereich.

Etc.

Vielleicht wird bei so einem Gesetz, das von der Werbewirtschaft u.a.
vermutlich eh torpediert wird, wenigstens eine Unterscheidung
zwischen Bis-um-Ende-der Sitzung-Cookies und ‚permanenten‘ Cookies
unterschieden, aber ach, ich mag es nicht glauben

Wunderbar. So schwierig ist Einfach.

Nachdem jahr(zehnt)elang irgendwelche Fachjournalisten von Computerkäseblättern ihren Lesern Angst vor Cookies machten, ist das Thema auch als „wir machen jetzt mal was“-Aktionismusfutter in der Politik angelangt. Dass man einen Cookie braucht, um die Willenserklärung des Surfers, dass dieser keine Cookies will, auf dessen Computer zu speichern, zeigt ganz simpel, wie irrsinnig die Vorstellung ist, die Speicherung kleiner Datenfetzen auf Computern kommunizierender Partner im Detail per Verordnung oder Gesetz zu regeln.

Ein Cookie ist ein Werkzeug, das für verschiedene Dinge benutzt werden kann. Ja, auch um User zu tracken.

Niemand aber kommt auf die Idee, ein Gesetz machen zu wollen, das speziell verbietet, einen Hammer zu nutzen, um ihn auf den Kopf eines anderen Menschen zu hauen. Inklusive Ausnahmeregelung für Chirurgen und Clowns. Stattdessen wird Körperverletzung, Totschlag, Mord verboten.

Vielleicht sollte sich die Politik besser mehr um die Hintergründe kümmern, als darum, ob man einen Schraubendreher nun links oder rechts rum dreht.

Der kommende Krieg gegen universelle Computer

15. Januar 2012 Keine Kommentare

Mir ist es normalerweise zu anstrengend und zeitraubend, auch noch so interessante längere Reden in Englisch zu verfolgen, darum geht natürlich einiges interessante an mir vorbei. Netterweise hat Christian Wöhrl diese Rede von Cory Doctorow übersetzt, so bin ich darauf gestoßen.

Jeder, der heute einen normalen Desktop-Computer, Laptop oder Server oder ein (nicht Apple-, zukünftig nicht Windows-) Smartphone benutzt, hat damit einen universellen Computer. Auf einen universellen Computer kann man praktisch beliebige Software laden (oder sie dafür schreiben). Natürlich kann man damit auch Dinge machen, die anderen nicht so gefallen. Cory Doctorow beschreibt in seiner sehr interessanten Rede auf dem 28c3, was Politik und Industrie gegen universelle Computer haben und was da auf uns zukommen wird.

28c3: The coming war on general computation

Ich will natürlich meine universellen Computer behalten und kein Gerät haben, in dem von anderen bestimmt wird, was ich damit tun darf, oder welche Inhalte davon ich sehen möchte. Ich denke, anderen geht es ähnlich oder genau so. Wieder anderen ist es zwar grundsätzlich egal, sie lieben ihren Apple oder ihr Iphone und sie fühlen sich dadurch beschützt, aber auch sie werden nicht zustimmen wollen, dass ihre Redefreiheit eingeschränkt oder kontroliert wird. Also werden wir uns dann mal alle weltweit wehren müssen. Für eine lange Zeit.

Inzwischen wissen wir aber wenigstens, dass wir Benutzer eine sehr große Macht darstellen, wenn wir uns im Internet zusammen tun. Das gelingt uns jedoch vor allen Dingen, weil wir ziemlich schlecht zu kontrollieren sind und weil wir universelle Computer benutzen, die uns immer wieder einen Weg finden lassen, Sperren zu umgehen.

Ohne universelle Computer können wir uns nicht mehr ohne Erlaubnis „von oben“ vernetzen und unsere Meinungen austauschen.