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Artikel Tagged ‘irrsinn’

SPD will Cookies strenger regulieren

26. Januar 2012 Keine Kommentare

Schöner Kommentar von FrogmasterL zu dem Artikel auf heise.de:

Browser: GET /index.php

Server: Hm,kenn ich den Kerl? Mal schauen:
der heisst proxy.example.com, Cookies hat er keine. Na, ich liefer
mal die Seite aus.

PHP: Huch, der hat das Cookieformular noch gar nicht ausgefüllt, na
dann pack ich mal das passende Template in den Inhaltsbereich.

Browser: GET /index.php?cookie=no

Server: Hm,kenn ich den Kerl? Mal schauen:
der heisst proxy.example.com, Cookies hat er keine. Na, ich liefer
mal die Seite aus.

PHP: Ah, er will keine Cookies haben, dann speicher ich das mal in
der Sessi…ach ne, in der Datenbank und zeig ihm die Startseite.

Browser: GET /index.php?page=2

Server: Hm,kenn ich den Kerl? Mal schauen:
der heisst proxy.example.com, Cookies hat er keine. Na, ich liefer
mal die Seite aus.

PHP: Huch, der hat das Cookieformular noch gar nicht ausgefüllt, na
dann pack ich mal das passende Template in den Inhaltsbereich.

Etc.

Vielleicht wird bei so einem Gesetz, das von der Werbewirtschaft u.a.
vermutlich eh torpediert wird, wenigstens eine Unterscheidung
zwischen Bis-um-Ende-der Sitzung-Cookies und ‚permanenten‘ Cookies
unterschieden, aber ach, ich mag es nicht glauben

Wunderbar. So schwierig ist Einfach.

Nachdem jahr(zehnt)elang irgendwelche Fachjournalisten von Computerkäseblättern ihren Lesern Angst vor Cookies machten, ist das Thema auch als „wir machen jetzt mal was“-Aktionismusfutter in der Politik angelangt. Dass man einen Cookie braucht, um die Willenserklärung des Surfers, dass dieser keine Cookies will, auf dessen Computer zu speichern, zeigt ganz simpel, wie irrsinnig die Vorstellung ist, die Speicherung kleiner Datenfetzen auf Computern kommunizierender Partner im Detail per Verordnung oder Gesetz zu regeln.

Ein Cookie ist ein Werkzeug, das für verschiedene Dinge benutzt werden kann. Ja, auch um User zu tracken.

Niemand aber kommt auf die Idee, ein Gesetz machen zu wollen, das speziell verbietet, einen Hammer zu nutzen, um ihn auf den Kopf eines anderen Menschen zu hauen. Inklusive Ausnahmeregelung für Chirurgen und Clowns. Stattdessen wird Körperverletzung, Totschlag, Mord verboten.

Vielleicht sollte sich die Politik besser mehr um die Hintergründe kümmern, als darum, ob man einen Schraubendreher nun links oder rechts rum dreht.

Vorats, ähh Mindestdatenspeicherung

6. April 2011 Keine Kommentare

Nun geht es also in Deutschland wieder darum, wer sich mal ansehen möchte, was die Vorratsdatenspeicherung für jeden von uns bedeutet, dem zeigen die Daten von Malte Spitz, was man daraus machen kann:

http://www.zeit.de/datenschutz/malte-spitz-vorratsdaten

Verbraucherschutz

6. Dezember 2010 Keine Kommentare

So was steht nun in allen AGB deutscher Händler, dies dient dem Schutz der Verbraucher. Der Satz ist Teil einer Widerrufsbelehrung:

Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform, jedoch nicht vor Eingang der Ware beim Empfänger und auch nicht vor Erfüllung unserer Informationspflichten gemäß Artikel 246 § 2 in Verbindung mit § 1 Abs. 1 und 2 EGBGB sowie unserer Pflichten gemäß § 312e Abs. 1 Satz 1 BGB in Verbindung mit Artikel 246 § 3 EGBGB.

Alles klar?

Damit man sich vorstellen kann …

15. Juni 2010 Keine Kommentare

ifitwasmyhome.com zeigt, wie groß der Ölteppich im Golf von Mexiko derzeit ist. Krass. Im Moment reicht er von Mannheim bis Prag und von Bitterfeld bis Regensburg.

Update: CNN iReport bringt (nicht von CNN überprüft): Die ersten Menschen waren da untenRussische Wissenschaftler übrigens – und haben einen weitläufig gebrochenen Meeresboden vorgefunden, aus dem das Öl ins Meer dringt. Sie fanden neben dem eigentlichen Bohrloch weitere 18 Stellen, die größte davon 11 km vom der Ort entfernt, an dem die Deepwater Horizon sank.

Die Konsequenzen sind brachial. Der Schaden am Meeresboden wird beschrieben als „fractured beyond repair“ – so stark gebrochen, dass es keine konventionelle Reparaturmöglichkeit gäbe. Die Welt solle sich vorbereiten auf ein ökologisches Desaster jenseits aller bisherigen Vorstellungen.

Als Alternativen blieben das Ölfeld bis zu 30 Jahre lang ausbluten lassen (und damit vielleicht den Atlantik zu ruinieren) oder – und jetzt kommts: mit einer Atombombe das Loch zu verschließen. Die Russen hätten das schon mehrfach  gemacht. Die Chancen für einen Erfolg stünden nach russischen Erfahrungen 4:5.

Brutal.

Deutschland Deutschland, Land der (sinnlosen) Strafen…

9. Dezember 2009 2 Kommentare

Ach, ich wusste ja gar nicht, dass man sich privat Kaffee senden lassen kann, aus dem Ausland – für Kaffeeliebhaber sicher eine schöne Sache. Und dass es hier eine Kaffesteuer gibt, wusste ich auch nicht. Darauf hat mich erst der Bericht über den Äußerung des Präsidenten des  Rechnungshofes gebracht. Demnach gibt der Staat 800.000 EUR aus, um 25.000 EUR hinterzogene Kaffeesteuer einzutreiben. Von Leuten, denen meist gar nicht bewußt ist, überhaupt eine strafwürdige Tat begangen zu haben.

Denn: wo du hier hintrittst und was du auch machst. Du bist illegal.  Es lässt sich schon ein Gesetz finden.

Tetesept Aztekisches Kakaobutter Bad

8. Dezember 2009 Keine Kommentare

Super. Der Tag ist gerettet. Vielleicht wacht man morgens auf und hat nicht allzu gut geschlafen. Vielleicht auch etwas schlecht geträumt. Vielleicht ist es draussen trübe und irgendwelche Aussichten sind nicht die besten. So schleppt man sich denn mit müder Kraft zum Fernsehereinschaltknopf, noch vor dem Kaffeemachen. Und wird belohnt:

„Ihr Wetter wird Ihnen heute präsentiert von  TETESEPT Aztekisches Kakaobutter Bad“.

Hehe. Und schon bin ich wach. Das mir das noch passieren durfte. Ein Kakaubutter Bad präsentiert mir das Wetter. Glück, Irrsinn! Es ist wieder passiert! Letztes Mal war es das „TETESEPT Orientalisches Hamam Bad“, das mir das Wetter ankündigte und mich damit fast unter den Tisch schickte. Vor Lachen.

Aber was ist daran so absurd? Kann ich so was noch ernst nehmen, ein Fernsehen, in dem einem ein Kakaobutterbad einen Beitrag präsentiert? Naja, wenn ich das Ganze wörtlich nehme, nicht. Und was ist dann so lustig daran? Ganz klar, für mich ist es die Entblößung, die mich belustigt. Als hätte ein Wichtigtuer gerade die Hosen verloren und ich blickte auf die ausgebeulte, feingerippte Unterhose.

Das Fernsehen kann man echt nicht mehr ernst nehmen. Oder doch, aber anders. Es ist wie ein verrückter Traum. Ein Hochschwemmen und besinnungsloses Durcheinanderrühren von Text(er)brocken-Informationen-Nachrichten-Werbung-Meinung-Blah.

Aber während das meistens so banal daher kommt, dass ich es einfach nicht bemerke, wird die Absurdität im Falle des Kakaobutterbades praktisch überoffensichtlich. Eine herausragende Spitze englischen Humors , aber ganz von allein entstanden.

Ich muss mir unbedingt mal wieder Brazil anschauen.